Euer Gruppenbild und Regeln für Fotos und Videos

Ein aus Sicht des Datenschutzes und der Bildrechte rundum gelungenes Gruppenfoto (OK, mit Photoshop musste ich noch die Schoolcard mit der ID rauslöschen, die in einer Handyhülle steckte… 😉 ).

Gruppenbild

Einer kommt erfahrungsgemäß immer zu spät zum Gruppenbild, dann hätten wir auch noch den Kollegen im Bild festgehalten, der sich im Tablet gespiegelt hat. Auf was man nicht immer alles aufpassen muss…

Hier nochmal kurz zusammengefasst, was wir zu Fotos und Videos besprochen haben:

  • Fotos und Videos von anderen Personen dürft ihr nur mit deren Zustimmung anfertigen und im Netz veröffentlichen. In eurem Alter müssen offiziell eigentlich sogar noch deren Eltern zustimmen.
  • Fotos und Videos können immer in die Hände von Personen gelangen, an die ihr sie nicht geschickt habt: sie werden weitergeleitet, jemand macht ein Fotos des Fotos mit einem anderen Handy oder einen Screenshot, das Handy wird geklaut und jemand bekommt Zugriff auf die Fotos. Macht euch bevor ihr Fotos macht oder verschickt klar, ob ihr damit umgehen könnten, wenn z.B. eure ganze Klasse das Foto sieht. Wenn ihr euch nicht sicher seid, macht das Bild lieber nicht.
  • Behandelt Fotos von anderen mit Respekt. Wenn euch jemand Fotos oder Videos schickt, die für euch bestimmt sind, gebt sie nicht an Dritte weiter und veröffentlicht sie nicht, auch wenn ihr euch vielleicht gerade über die Person ärgert.
  • Nacktfotos im Netz können rechtlich problematisch sein, selbst wenn ihr sie mit eurem festen Freund oder eurer festen Freundin austauscht. Wenn ihr solche Fotos bekommt, löscht sie am besten direkt nachdem ihr sie euch angeschaut habt, denn rein rechtlich kann der Besitz solcher Fotos als Kinderpornographie gelten.

Bei Klicksafe gibt es eine Checkliste fürs Veröffentlichen von Fotos: https://www.klicksafe.de/fileadmin/media/documents/pdf/klicksafe_Materialien/klicksafe_Infoflyer/Flyer_Zu_nackt_füs_Internet_Jugendliche.pdf

So schützt ihr euch im Netz

Mit unserer Übung zu den Social Media Profilen haben wir euch einige Tipps gegeben, wie ihr euch im Netz vor Personen schützen könnt, die euch belästigen oder angreifen wollen:

Folgende Daten gebt ihr nicht ohne Begleitung eurer Eltern an Personen weiter, die ihr nur aus dem Netz kennt:

  • euren vollen Namen (Nachname, Zweitnamen)
  • eure Adresse
  • eure Telefonnummer und E-Mail-Adresse
  • Orte, an denen ihr euch regelmäßig aufhaltet (z.B. durch tagging in Social Media Posts)

Schützt eure persönlichen Daten in euren öffentlichen Profilen:

  • Benutze kein Profilfoto, auf dem man dein ganzes Gesicht sieht oder auf dem man auf deinen Wohnort schließen kann
  • Verwende nicht deinen Vornamen und Nachnamen, Wohnort, Geburtstag oder Geburtsjahr im Profilname

Ihr könnt viele Einstellungen in Apps anpassen, damit weniger Daten von euch öffentlich werden und nicht jeder und jede euch kontaktieren können:

  • Profil auf privat stellen
  • Nachrichten und Kommentare nur von bestätigten Kontakten

HIer gibts eine ausführliche Anleitung, wie ihr z.B. euer Instagram-Profil schützt: https://www.klicksafe.de/fileadmin/media/documents/pdf/klicksafe_Materialien/Leitfaden_SIAT/Leitfaden_Instagram.pdf

Wenn euch im Netz doch mal jemand blöd kommt und ihr keinen Kontakt mehr mit ihm oder ihr haben möchtet, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Stumm schalten (falls die Person euch nur gerade nervt)
  • Blockieren (wenn die Person euch dauerhaft keine Nachrichten mehr schreiben können soll)
  • Melden (wenn die Person euch beleidigt hat oder sonstige Dinge getan hat, die nicht angemessen sind)

Fallen im Internet

Im Internet gibt es viele Dinge, bei denen Leute euch versuchen, euch zu betrügen:

Eure Fragen

Wie merkt man, dass man gehackt wurde?
Man selbst merkt es meistens erst, wenn die Tatperson einen Schaden anrichtet: die Inhalte eures Geräts verschlüsselt, den Zugang zu euren Geräten sperrt, Inhalte auf euren Social Media Profilen ändern, Daten von euren Geräten geklaut wurden, usw. Manchmal merkt man es auch gar nicht selber, sondern andere kommen darauf, z.B. wenn eure Nutzerdaten im Internet auftauchen oder der Hack bei einer Firma bekannt wird (wie z.B. vor Kurzem bei einem Unternehmen für T-Shirt Druck: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/cyberangriff-spreadshirt-leipzig-100.html). IT-Profis bei der Polizei haben darüber hinaus Möglichkeiten Geräte zu untersuchen und festzustellen, ob sie gehackt wurden (falls ihr das mal beruflich machen wollt, hier gibts mehr Infos: https://www.mit-sicherheit-anders.de/IT/it-kriminalisten/).

Was soll man tun, wenn Fremde anrufen?
Wenn Unbekannte anrufen und euch belästigen, legt am besten auf und blockiert die Nummer. Meistens findet ihr die Funktion in der Anrufliste, wenn ihr die Details des Anrufs öffnet. Bei massiven Belästigungen oder Bedrohungen könnt ihr auch die Polizei einschalten.

Ist Cyberbmobbing strafbar?
Cybermobbing selbst ist nicht strafbar aber meistens kommt es beim Cybermobbing zu Handlungen, die strafbar sein können, wie z.B. Bedrohungen, üble Nachrede, Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs (ihr erinnert euch: keine Fotos in Klos, Duschen, Umkleiden, der Wohnung von anderen oder in Situationen, in denen jemand hilflos ist). Eine komplette Liste, was bestraft werden kann, findet ihr hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/cybermobbing/folgen-fuer-taeter/

Darf man ins Darknet?
Ins Darknet zu gehen ist nicht grundsätzlich verboten. Es ist aber natürlich kein Ort, der für Kinder und Jugendliche geeignet ist, so wenig, wie eine Spielhalle oder eine Bar, denn die Dinge, die man dort sehen oder kaufen kann, sind in vielen Fällen illegal.

Darf man jailbreaken?
Erst mal kurz erklären was das ist: Mit einem Jailbreak macht man auf seinem Smartphone Funktionen verfügbar, die es z.B. erlauben andere Betriebssysteme oder Apps zu installieren. Der Jailbreak an sich ist nicht illegal aber ihr verliert auf jeden Fall die Garantie für euer Gerät (falls es noch eine hat). Leider haben wir auch zu diesem Thema keinen Tracking-freien Link gefunden, deswegen bitte Augen auf beim Cookie-Banner: https://praxistipps.chip.de/iphoneipad-jailbreak-legal-oder-illegal_46467

Darf man schlechte Google-Bewertungen abgeben?
Aber bitte doch, dafür sind Bewertungen da! Achtet aber darauf, dass ihr eure Kritik sachlich äußert und mit Argrumenten belegt.

Ist Stalken verboten?
Ja. Paragraf 238 Strafgesetzbuch (StGB) gibt euch dazu weitere Informationen: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__238.html. Kein Stalking ist es, wenn ihr z.B. regelmäßig die Instagram-Seite eures Schwarm aufruft und euch nur die neuesten Fotos anschaut oder wenn ihre eine Person in einer Suchmaschine eingebt.

Eure Ferientipps

Ihr habt tolle Ideen für die Ferien mitgebracht:

  • Spiele:
    • Minecraft – der Dauerbrenner: Gibt es jemand, der oder die das noch nie gespielt hat? Dann wird es dringend Zeit! Mit Minecraft könnt ihr auch programmieren lernen: https://www.code-your-life.org/Praxis/Minecraft/mediabase/pdf/2642.pdf. Ist ein hartes Handbuch mit viel Text aber wer ein echter Hacker werden will, muss auch das abkönnen. 😉
    • Zelda: Der Dauerbrenner seit 1986. Ihr hattet sogar einen Gameboy mit Zelda dabei, der fast so alt sein dürfte. Aber Zelda gibt es auch heute noch, z.B. für die Switch und es kommt in Kürze Nachschlag für alle Fans. Wie sich das Videospiel in 35 Jahren entwickelt hat, findet ihr unter: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Legend_of_Zelda
    • GTA ab 0 Jahren: Wir haben nachgeschaut, es gibt wirklich einen GTA Mod, der alle Elemente des Spiels entfernt, die nicht jugendfrei sind. Leider haben wir keinen Tracking-freien Link dazu gefunden, deswegen nur ein Youtube-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Wa6ab5X7KTk
  • Bücher:
    • Ihr seid echte Manga-Fans. Ihr hatte einen Band von Naruto dabei, einer seit über 20 Jahren erfolgreichen Manga-Reihe: https://de.wikipedia.org/wiki/Naruto_(Manga). Um davon alles zu lesen und anzuschauen, werden 6 Wochen Sommerferien nicht reichen. Haikyu!! gibt es auch schon seit fast 10 Jahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Haikyu!!
    • Leicht zu lesen und mit jeder Menge Bastelideen und Ideen auf der Webseite ist die Buchreihe „Liliane Susewind“.
    • Noch ein Dauerbrenner sind die Lustigen Taschenbücher. Was schätzt ihr wie viele Bände es davon mittlerweile gibt? 546 Bände! Auch dafür dürften die Sommerferien allein nicht reichen. 😉

Unsere Ferien-Tipps für euch

  • Schaut im Keller nach, ob ihr alte Spielkonsolen eurer Eltern findet und probiert aus, ob sie noch funktionieren. Das Älteste was wir gefunden haben, ist ein Nintendo Donkey Kong Jr. von 1982. Ein Gerät, ein Spiel. 😉
  • Weil alle immer hacken wollen, haben wir eine Tipp für euch, wie ihr einen einfachen Einstieg in die Programmierung findet: https://scratch.mit.edu/. Dafür braucht ihr nichts zu installieren, sondern ihr könnt einfach im Browser loslegen.
  • Buchtipps: Wir haben euch einige Bücher vorgestellt, die sich rund ums Thema Computerspiele, Hacken und Social Media drehen.

Hilfe bekommen

Wenn ihr Fragen habt oder Hilfe braucht stehen euch verschiedene Stellen zur Verfügung:

Der Workshop mit euch hat uns riesigen Spaß gemacht! Vielen Dank, dass ihr so viele Erfahrungen mit uns und eurer Klasse geteilt habt. Es waren viele wichtige Tipps dabei, die auch die anderen schützen können. Achtet gut auf euch und auch auf andere im Netz!

Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr sie uns auch gerne per Mail schicken an info@medienkompetenz.team.

Inga und Daniel